Die Maya waren eine der längsten existierenden Kulturen Mesoamerikas. Sie bewohnten das subtropische Tiefland der yukatekischen Halbinsel und das Hochland Guatemalas. Während der Vorklassik (600 v.Chr. – 250 n.Chr.) wurden die ersten Städte, El Mirador, Nakbe, Tintal und Wakna, mit ihren Tempeln und Palästen erbaut. Von 300 v.Chr. an, gibt es Beweise für die Benutzung eines individuellen Schriftsystems.
Während der Frühklassik (250 – 550 n.Chr.) blieb das Hauptzentrum der Nordosten des Petén, wo Tikal so etwas wie eine Vormachtstellung genossen haben mag. Ein Herrscherwechsel, der mit Teotihuacan in Verbindung gebracht wird, sorgte ab 378 n.Chr. für Veränderungen und einen deutlichen Aufschwung. Für eine kurze Zeitspanne erschienen Gebäude, Keramiken und sogar Glyphen im Teotihuacan-Stil. Tikal wurde sicherlich wohlhabend und die größte Stadt unter vielen, mit einer Aufzählung von Herrschern und einer ungebrochenen Spanne an Tempel- und Palasterrichtungen.
In der Spätklassik ab ca. 550 n.Chr. verzeichneten viele Orte Konflikte und einige wurden niedergebrannt. Tikal erlitt Verluste durch Calakmul und seinem Verbündeten Caracol im Jahr 562 n.Chr. Die westliche Mayaregion erlangte neue Höhen in künstlerischer Ausdruckskraft mit wundervollen Monumenten in Tempeln, Palästen und adligen Residenzen. Vielfarbige Keramik mit Palastszenen waren die neuste Mode in der Petén Region, wo viele Palastbetriebe ihre eigenen, ausgeprägten Stile entwickelten. Jede Stadt bemühte sich, ihre Individualität greifbar zu machen und sowohl Bildhauer als auch Maler begannen ihre Arbeiten zu signieren.
Tikal gewann seine Macht ab 695 n.Chr. wieder zurück und seine Herrscher bauten einige der höchsten Tempel der Klassik.
Ab 800 n.Chr. begann der Niedergang dieser reichen Städte, der wohl auf ein komplexes Zusammenspiel aus Klimaveränderung, zu starke Ausbeutung des Ökosystems und vernichtende Kriegsführung zurückzuführen ist.