Die Köhler-Osbahr-Stiftung hat im Jahr 1994 einen...
weiter ...Musikpreis der Stadt Duisburg
Der „Musikpreis der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung“ wurde 1990 ins Leben gerufen. Er wird jährlich vergeben und ist mit 10.000 € dotiert, die die Köhler-Osbahr-Stiftung zur Verfügung stellt.
Sinn der Preisverleihung ist es, herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Musik anzuerkennen und das Ansehen Duisburgs als eine international kulturoffene Stadt im In- und Ausland zu fördern.
Die Preisträger
Sie ist passionierte Kammermusikerin und virtuose Solistin, setzt sich aber auch aktiv für den
Klima- und Umweltschutz ein. In diesem Jahr wird die Cellistin Tanja Tetzlaff mit dem
Musikpreis der Stadt Duisburg ausgezeichnet. Tetzlaff spielte im Verlauf ihrer Karriere unter
anderem mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks, dem Konzerthausorchester Berlin, mit Der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen, Philharmonia Orchestra in London und Scottish Chamber Orchestra, Orchestre de
Paris, und Cincinnati Symphony Orchestra sowie Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra
und NHK Symphony Orchestra.
Fünfzehn fruchtbare Jahre führte Prof. Dr. Alfred Wendel als Intendant die Duisburger Philharmoniker durch eine von Erfolgen und manchen Krisen geprägte Zeit. Dabei ist es ihm nicht nur gelungen, die hohe Qualität des Orchesters zu stabilisieren, sondern auch durch zahlreiche Gastspiele im In- und Ausland die internationale Außenwirkung zu verstärken und mit zusätzlichen Konzertreihen das Orchester stärker ins städtische Leben zu integrieren.
Stellvertretend für die Musikerinnen und Musiker des „Jugend Sinfonieorchesters der Ukraine“ soll hier die künstlerische Leiterin und Mitbegründerin des Orchesters, Oksana Lyniv, vorgestellt werden. Mit ihrem glänzenden Debüt als erste Dirigentin der Bayreuther Festspiele sorgte sie vor einem Jahr zwar für starke Schlagzeilen. Aber ihre musikalische Karriere verlief bereits vorher erfolgreich und angesichts der aktuellen Situation ihrer ukrainischen Heimat fühlt sie sich den jungen Menschen ihres Jugendorchesters ohnehin enger verbunden als jeder noch so glanzvollen Opernpremiere.
Gleich fünf Countertenöre beschäftigt der italienische Barockkomponist Leonardo Vinci in seiner Oper „Artaserse“. Bei der Ausgrabung des vergessenen Meisterwerks im Jahre 2012 war Valer Sabadus einer von ihnen – damit begann die Weltkarriere des jungen Sängers, der 1986 in Rumänien geboren wurde und mit fünf Jahren nach Deutschland kam.
Valer Sabadus gehört zu einer Generation von Countertenören, die für die Legitimation ihres Stimmfachs nicht mehr kämpfen muss.
Die international erfolgreiche Geigerin Carolin Widmann erhielt den Musikpreis der Stadt Duisburg 2020. Nachdem der öffentliche Festakt mit Preisverleihung durch Oberbürgermeister Sören Link im vergangenen November coronabedingt abgesagt werden musste, wurde die renommierte Auszeichnung nun in Abwesenheit verliehen.
Carolin Widmann ist dem Duisburger Musikleben seit Jahren eng verbunden. In der Konzertsaison 2012/2013 war sie hier als „Artist in Residence“ zu erleben.
Der diesjährige Duisburger Musikpreis, der nun zum 30. Mal verliehen wurde, ging am Sonntag, 24. November 2019 an den Choreographen Royston Maldoom.
Seit 1990 wird jedes Jahr der Musikpreis der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung verliehen, seit 2017 auch an vielversprechende jüngere Künstler. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an den mittlerweile 76 jährigen Choreographen Royston Maldoom, der schon im Jahr 1990 enge Beziehungen zur Stadt Duisburg aufnahm. Und zwar über die Choreographin und Tanzpädagogin Ulla Weltike, an deren „Internationalem Jugendtanzfestival“ er in den 90er Jahren maßgeblich beteiligt war. Auch später blieb er Ulla Weltikes Tanztheater und auch Mohan C. Thomas‘ „Tanzmoto Dance Company“ treu, so dass er einer der wenigen Preisträger ist, die auf eine so enge Verbundenheit mit Duisburg verweisen können. Das künstlerische Rahmenprogramm von der Tanzmoto Dance Company, dem Duisburger Tanztheater Ulla Weltike sowie einem Ensemble der Duisburger Philharmoniker gestaltet.
Für die musikalische Unterstützung der Tanzdarbietungen sorgten weiterhin der Solo-Cellist Friedmann Pardall und der Pianist Jonathan Zydek.
Der diesjährige Duisburger Musikpreis ging am Sonntag, 18. November 2018 an den Cellisten Nicolas Altstaedt.
Seit 1990 wird jedes Jahr der Musikpreis der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung verliehen, seit 2017 an vielversprechende jüngere Künstler. Gestern ging die diesjährige Auszeichnung an den 1982 geborenen deutsch-französischen Cellisten Nicolas Altstaedt, der in der Saison 2016/17 Duisburgs „Artist in Residence“ (Gastkünstler) war. Eine Aufführung aller Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach im Lehmbruck-Museum musste damals Fragment bleiben, soll aber im Juni 2019 als Dank für den Musikpreis nachgeholt werden.
Bei der Preisverleihung am Sonntag, 18. November, 11 Uhr im Stadttheater, wurde die Laudatio in Form eines „Künstlergesprächs“ von dem Musikjournalisten und Laudator Herrn Prof. Dr. Holger Noltze gehalten.
Als besonders gelungene Synthese aus „Kreativität und Virtuosität“ würdigte Oberbürgermeister Sören Link die Leistungen des deutsch-französischen Cellisten Nicolas Altstaedt anlässlich der Verleihung des 29. „Musikpreises der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung“. Link deutete damit bereits die Vielseitigkeit des Musikers an, die der Cellist bereits vor zwei Jahren als „Artist in Residence“ der Duisburger Philharmoniker unter Beweis stellte.
Der Preisträger, der die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen des Oberbürgermeisters entgegennahm, bedankte sich mit einer Interpretation der 1. Suite für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach, die zeigte, dass er sich nicht nur als Solist, Dirigent und Festival-Manager als vielfältig engagierter Künstler präsentiert, sondern auch als Interpret, der eigenwillige Wege beschreitet.
Gestern erläuterten Kulturdezernent Thomas Krützberg, Prof. Dr. Jürgen Schläder als stellvertretender Vorsitzender der Köhler-Osbahr-Stiftung und Prof. Dr. Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker, die Wahl – passenderweise in jenem Saal des Rathauses, der nach Duisburgs türkischer Partnerstadt Gaziantep benannt ist. Den Musikpreis erhält Fazil Say zum einen, weil er ein herausragender Pianist ist, der mit dem klassischen Repertoire tourt und im Konzert gelegentlich zeitgemäß darüber improvisiert (am bekanntesten wurde seine jazzige Fassung von Mozarts „Rondo alla turca“) und weil er ein sehr interessanter Komponist ist.
Zum anderen, weil er mit seinen Mitteln als ein Botschafter zwischen Deutschland und der Türkei wirkt, was in diesen Zeiten nicht mehr selbstverständlich erscheint. Er selbst sieht sein Werk nach eigener Aussage als eine Verbindung zwischen der vom Rhythmus geprägten türkischen Musik und der von ihrer Geschichte geprägten deutschen Musik. Nicht zuletzt aber auch, weil er politisch klar Stellung bezieht und für die Freiheit des Denkens steht. Der Duisburger Musikpreis wird von nun an nicht mehr für ein Lebenswerk vergeben, sondern an jüngere Persönlichkeiten, die auch ein jüngeres Publikum anziehen.
Bei der Preisverleihung am Sonntag, 19. November, 11 Uhr im Stadttheater, gibt es in diesem Jahr erstmals keine Laudatio, sondern ein öffentliches Gespräch mit dem Preisträger durch den Musikjournalisten Holger Noltze. Say wird selbst Klavier spielen, außerdem erklingt eines seiner Kammermusikwerke mit einem Ensemble der Duisburger Philharmoniker um den türkischstämmigen Konzertmeister Önder Baloglu.
Am Sonntag, 20. November 2016 wurde im Rahmen eines Festaktes im Theater Duisburg der Musikpreis der Stadt Duisburg und der Köhler Osbahr Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft an den früheren Generalmusikdirektor, der Duisburger Symphoniker, Bruno Weil feierlich verliehen.
Am vergangenen Freitag, 28. September 2016 wurde im Rathaus Duisburg im Rahmen eines Mediengesprächs der Preisträger verkündet. In diesem Jahr ist es der frühere GMD der Duisburger Symphoniker, Bruno Weil, der mit dem mit 10.000€ durch die Köhler-Osbahr-Stiftung dotierten Preis geehrt wird.
Der Musikpreis 2016 der Stadt Duisburg und der Köhler-Osbahr-Stiftung wird am Sonntag, den 20.November 2016 von Oberbürgermeister Sören Link um 11 Uhr im großen Saal des Duisburger Theaters an Bruno Weil übergeben. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Duisburger Philharmoniker.
- Videobericht mit Impressionen der Musikpreisverleihung 2014 auf Duisburg365.de
- Videobericht Teil 1 der ausführlichen Musikpreisverleihung 2014 auf Duisburg365.de
- Musikpreis Stadt Duisburg & Köhler-Osbahr-Stiftung Grusswort Buergermeister Osenger
- Duisburger Philharmoniker – Musikpreisverleihung Stadt Duisburg & Köhler-Osbahr-Stiftung an Nina Stemme
- Presseberichte
- Laudatio zum Musikpreis 2014: „Was ist dramatischer Gesang?“
(Quelle: „Opernwelt“, Ausgabe Nr.1 – Januar 2015, S.48-50).
Klangerlebnisse schaffen, mit höchster Präzision Musik gestalten um unvergessliche Abende zu kreieren und nachhaltige Eindrücke zu hinterlassen – dafür arbeiten die 93 Musiker der Duisburger Philharmoniker aus rund 15 verschiedenen Nationen stets an dem perfekten Klang.
Im Jahr 1877 mit dreißig Musikern als „Brandtsche Kapelle“ gegründet, sind die Duisburger Philharmoniker heute eines der großen Orchester Deutschlands. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. Mit letzterem folgen sie einer langen Tradition: „Will man über das zeitgenössische Schaffen auf dem Laufenden bleiben, muss man nach Duisburg fahren“ – so hatte ein Kritiker zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschrieben. Damals wurde die „Neue Musik“ noch von Komponisten wie Max Reger und Richard Strauss repräsentiert, die ihre Werke in Duisburg selber vorstellten.
International renommierte Dirigenten, wie Kirill Petrenko, Antoni Wit, Alun Francis oder Axel Kober arbeiteten in jüngster Zeit mit den Duisburger Phiharmonikern. Jonathan Darlington gestaltete von 2002 bis 2011 als Generalmusikdirektor des Orchesters sein künstlerisches Schaffen. Seine Vorgänger waren unter anderen Alexander Lazarew und Bruno Weil. Darlington entwickelte in seiner Zeit spannende Alternativen zur konventionellen Programmplanung. Anerkannt wurde das in der Spielzeit 2009/2010 als die Duisburger Philharmoniker vom Deutschen Musikverlegerverband für das bundesweit beste Konzertprogramm ausgezeichnet wurden.
Die CD-Einspielung des Tschaikowsky-Violinkonzertes mit der Solistin Susanna Yoko Henkel wurde in 2011 mit einem begehrten Echo Klassik ausgezeichnet. Die Liste der mit dem Orchester auftretenden Solisten ist erlesen: Als da wären die Pianisten Barry Douglas und Boris Bloch, die Geiger Frank Peter Zimmermann und Pinchas Zukermann, Daniel Hope und Isabelle Faust, die Cellisten Antonio Meneses und Sol Gabetta sowie Matt Haimovitz, um nur einige zu nennen.
Regelmäßig ist das Orchester Gast bei international renommierten Festivals, wie dem Klavierfestival Ruhr und der „Ruhrtriennale“, bei der sie mit Weltstars wie Vesselina Kasarova, Anna Netrebko und Neil Shicoff auf der Bühne gestanden haben. In 2011 feierten die Duisburger Philharmoniker bei der „Ruhrtriennale“ mit der Aufführung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ unter dem Dirigenten Kirill Petrenko triumphale Erfolge. So war in der Zeitung „Die Welt“ zu lesen: „Trotz prominenter Sängerbesetzung bleibt das Orchester der Star dieser Aufführung, stets aufmerksam, aus dem Geist des Gesangs musizierend, nah am Grundgedanken.“
Die Auszeichnungen sind dem Orchester stets Ansporn, niemals aber ein Ruhekissen.
Erika Geldsetzer, Sascha Frömbling, Konstantin Heidreich und Dirk Mommerz
Fast zehn Jahre lang leitete er als Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker das „klingende Aushängeschild“ der Stadt. Im Mai verabschiedete sich Jonathan Darlington in der Mercatorhalle mit Gustav Mahlers monumentaler „Auferstehungs-Symphonie“ offiziell von seinem Publikum. Unter seiner Führung können die Duisburger Philharmoniker auf eine ungewöhnlich erfolgreiche Dekade zurückblicken. Die Konzerte waren nahezu restlos ausverkauft, die Kritiken der Live-Aufführungen und zahlreichen CDs fielen durchweg überschwänglich aus und auf zahlreichen Auslandsreisen hat sich das Orchester als erstklassiges Markenzeichen der Stadt bewährt. Und mit der vor vier Jahren eingeweihten Mercatorhalle verfügt das Orchester mittlerweile über ein prächtiges Domizil. Bereits bei ihrer ersten Begegnung schien die Chemie zwischen dem damaligen Kapellmeister der Deutschen Oper am Rhein und dem Orchester zu stimmen. Darlington ist es gelungen, die Klangkultur des Orchesters zu verfeinern und der Programmgestaltung durch britische und französische Schwerpunkte ein persönliches Profil zu verleihen.
Geboren ist Jonathan Darlington vor 55 Jahren in Lapworth, einer Stadt im Süden des Distrikts Warwickshire zwischen Birmingham und Coventry, einer kleinen Gemeinde mit einer großen Kathedrale und einer ebensolchen Chortradition. In einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, interessierte sich Jonathan Darlington ursprünglich vor allem für Rugby und das Klavierspiel und überhaupt nicht für das Dirigieren. Im Grunde seines Herzens fühlt er sich noch immer als Pianist und Kammermusiker.
Nach seinem Studium an der Universität Durham und der Royal Academy of Music in London arbeitete Jonathan Darlington für das Radio France, wo er bereits früh Gelegenheit hatte, mit so herausragenden Musikerpersönlichkeiten wie Pierre Boulez, Riccardo Muti und Olivier Messiaen zusammenzuarbeiten. Als freier Pianist und Liedbegleiter arbeitete er in Frankreich und England, u.a. für die Opéra Nancy und das Ensemble l‘ARCAL, welches er nach kurzer Zeit als Musikdirektor leitete. Als Mitglied des Kollegiums der Aldeburgh School for Advanced Studies arbeitete er mit bedeutenden Sängern wie Elisabeth Schwarzkopf, Ileana Cotrubas, Hans Hotter, Janet Baker und Peter Pears zusammen.
Er war schon 34 Jahre alt, als er zum ersten Mal ans Dirigentenpult trat. Und zwar gleich zur Eröffnung der Pariser Bastille Oper mit Mozarts „Figaro“ als kurzfristiger Ersatz für den erkrankten Kollegen Gabriele Ferro. Ohne jede Erfahrung musste er sich seinen Weg zum anerkannten Dirigenten hart und nicht ohne Widerstände erarbeiten. Sein offizielles Debüt als Dirigent feierte er 1984 am Pariser Théâtre des Champs Elysées mit Francesco Cavallis Barockoper „L’Ormindo“. Als international gefragter Dirigent gastiert Jonathan Darlington bei namhaften Orchestern und großen Opernhäusern in der ganzen Welt, darunter der Oper von Sydney und der Dresdner Semperoper.
Pedro Obiera
Dirigent und langjähriger GMD der Deutschen Oper am Rhein
Er ist zwar ein Berliner Junge. Die „Berliner Schnauze“ sucht man bei ihm jedoch vergebens. Hans Wallat redet nicht gern und nicht viel. Er steht auch nicht gern im Rampenlicht. Zum glamourösen Pult-Star hat er es deshalb auch nie gebracht und nie bringen wollen. Und das, obwohl sich sein Name von Wien bis New York bei Künstlern, Intendanten und nicht zuletzt beim Publikum höchster Wertschätzung erfreut. Es gibt keinen anderen deutschen Dirigenten seines Rangs, der, außerhalb seiner (stattlichen) Fangemeinde, als Person so unbekannt geblieben ist wie Hans Wallat. Und daran hat sich auch an seinem 80. Geburtstag im letzten Jahr nichts geändert. Wallat blieb immer lieber in der „Versenkung“, seinem Lieblingsplatz im Theater, wo er im Orchestergraben die Fäden fest und unsichtbar ‚in Händen halten konnte und sich am Wohlsten fühlte.
„Mehr sein als scheinen“: Diese preußische Tugend wurde zum Lebensmotto des Ost-Berliners, der sich seine Karriere nach einem gründlichen Studium in Schwerin und einer knochenharten Ochsentour durch die Provinz bis zu den Lorbeeren der Metropolitan Opera und der Wiener Staatsoper Schritt für Schritt erarbeitete. Seine ersten Stationen: Stendal, Meiningen, Schwerin, Cottbus und bis 1961 Leipzig. Mit dem Mauerbau siedelte er nach Westdeutschland um. Kapellmeistertätigkeiten in Stuttgart und Berlin gingen seiner ersten Position als Generalmusikdirektor in Bremen voraus. In gleicher Funktion arbeitete er dann in Mannheim, Dortmund, Hamburg und, von 1986 bis 1995, an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg. Daneben gastierte er in Bayreuth, New York und immer wieder an der Wiener Staatsoper. Sein Herz schlägt für die deutsche Oper des 19. und 20. Jahrhunderts.
Als Wagner-Dirigent mit profunder Werkkenntnis, unschätzbarer Erfahrung und perfektem handwerklichem Rüstzeug war er überall begehrt. Aber auch Randbereiche der Wagner-Nachfolge, etwa Schreker und Pfitzner, waren bei ihm gut aufgehoben. Und seine enge Zusammenarbeit mit Kurt Horres brachte ihn immer wieder mit dem kürzlich verstorbenen Komponisten Giselher Klebe in Verbindung, dessen komplettes Opernschaffen er nicht nur in Darmstadt und Düsseldorf/Duisburg aus der Taufe hob und liebevoll pflegte.
Kaum ein Träger des Duisburger Musikpreises ist in der Stadt so oft aufgetreten wie Hans Wallat. Und zwar nicht nur im Theater, sondern auch in der (alten) Mercatorhalle. Wagner-Galas, Benefiz-Konzerte und städtische Konzerte mit den Duisburger Philharmonikern: Hans Wallat trat gern hier auf. Neben spätromantischen Heroen wie Bruckner und Richard Strauss auch mit von ihm ungewohnten Beiträgen von Haydn, Tschaikowsky („Rokoko-Variationen“) und Schostakowitsch. Und jetzt darf es auch verraten werden. Auf die Frage, ob es ein Werk gebe, das er überhaupt nicht leiden kann, antwortete er leise: „Ich wage es hier am Rhein gar nicht zu sagen. Aber mit der ‚Rheinischen’ von Schumann kann ich nichts anfangen.“
Pedro Obiera
* 5.1.1931
„Psychologie des Herzens“ – so charakterisiert der Musikjournalist Joachim Kaiser die großartige Klavierkunst Alfred Brendels, in der sich Intellekt und Intuition auf einzigartige Weise verbinden. Der österreichische Pianist, Essayist und Lyriker erhält den Musikpreis der Stadt Duisburg 2009.
Ein leicht skurriles Gedankenspiel stellte im März 2009 die Frankfurter Allgemeine Zeitung an: „Welch inspirierende musikalische Analysen hätte man von Alfred Brendel als Professor für Musikwissenschaft in Harvard erwarten können, wäre er nicht bis vor kurzem doch viel lieber als Pianist in den Konzertsälen der Welt unterwegs gewesen.“
Nun wird sich kein Musikfreund ernsthaft wünschen, dass Alfred Brendel einen anderen Lebensweg eingeschlagen hätte als den, der ihn zu einem der größten Interpreten klassischer Musik im 20. Jahrhundert gemacht hat. Aber ganz so abwegig ist die Spekulation trotzdem nicht. Schließlich kennt man Alfred Brendel nicht nur als bezwingenden und überwältigenden Klangredner am Klavier, er hat auch stets die „Musik beim Wort genommen“ – so der Titel eines seiner erfolgreichsten Bücher. Der unbestechliche Sinn für Pointen und Nuancen, die Fähigkeit, in der kleinsten Geste das Große und Ganze zu erfassen, prägen sein Spiel ebenso wie sein umfangreiches literarisches Werk.
Alfred Brendel entstammt einer österreichisch-deutsch-italienisch-slawischen Familie. Er kommt 1931 im mährischen Wiesenberg zur Welt, studiert Klavier, Komposition und Dirigieren in Zagreb und Graz und beschließt seine Klavierstudien bei Edwin Fischer. Brendels internationale Karriere beginnt 1949 mit einem Preis beim renommierten Busoni-Wettbewerb in Bozen. Als Interpret der Wiener Klassiker erlangt er Weltruhm; er rehabilitiert die lange vernachlässigten Klaviersonaten Franz Schuberts, indem er „einen Sonatenkosmos in einen Schicksalszusammenhang umdeutet“ (Joachim Kaiser).
Aber Alfred Brendel ist nicht nur ein subtiler pianistischer Poet, ein überlegener Architekt musikalischer Struktur, er ist auch – was gelegentlich übersehen wird – ein hinreißend vitaler Virtuose, der Liszts h-Moll-Sonate oder Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ zu eindrucksvoll aufragenden Klangfresken formt.
Über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg hat Alfred Brendel auf den bedeutendsten Podien der Welt Triumphe gefeiert, als er im Dezember 2008 seine aktive Pianistenlaufbahn beendet. Nicht erst seitdem widmet er sich mit großem Erfolg seiner literarischen Tätigkeit, schreibt Essays und Gedichte, deren sprachliche Eleganz und hintergründiger Humor weit über die musikalische Welt hinaus für Begeisterung sorgen.
Als die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch 1973 dem Ruf des damaligen Wuppertaler Generalintendanten Arno Wüstenhöfer folgte, das Ballett der Städtischen Bühnen zu übernehmen, da ahnte niemand die Folgen. Sie kamen einem künstlerischen Erdbeben gleich, denn Pina Bausch hat den Tanz im 20. Jahrhundert revolutioniert.
Pina Bausch kam aus Essen nach Wuppertal. Sie leitete dort das Folkwang-Tanzstudio. Das war kein unbekannter Ort für sie, denn bereits mit 14 Jahren war sie – in Solingen geboren – zum Tanzstudium nach Essen an die Folkwangschule gegangen. Entscheidend war dort die Begegnung mit ihrem Lehrer Kurt Jooss. Er war Mitbegründer dieser Schule und einer der ganz großen Choreographen. Ein Mann mit Herzenswärme und Humor und einem großen Wissen. Pina Bausch hat von ihm für ihr Leben gelernt. Die Folkwangschule war ein Ort, an dem alle Künste unter einem Dach waren. Nicht nur die darstellenden Künste wie Oper, Schauspiel, Musik, Tanz, sondern auch die Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Grafik, Design. Das Besondere am Studium in dieser Schule: Jeder hatte Interesse an der Arbeit des anderen. Es entstanden viele gemeinsame Projekte. Für Pina Bausch eine wichtige Zeit.
Durch ein Stipendium des DAAD kam Pina Bausch mit 18 Jahren nach New York. Sie studierte an der berühmten Juilliard School of Music bei Lehrern wie Antony Tudor, José Limón, Alfredo Corvino, Margarete Craske oder Donya Feuer. Sie tanzte an der Metropolitan Opera, kurz nachdem die Callas dort weggegangen war. In dieser aufregenden Stadt wäre Pina Bausch gern geblieben. Aber nach zwei Jahren kam ein Anruf von Kurt Jooss. Sie möge doch bitte nach Essen zurückkommen. Er brauche sie. Ein großer Konflikt – Pina Bausch kehrte nach Essen zurück. Wurde Assistentin von Jooss, tanzte in seinen Stücken, begann, eigene Choreographien zu machen und übernahm nach seinem Weggang das Folkwang-Tanzstudio.
Die ersten Arbeiten in Wuppertal hielten sich noch im traditionellen Rahmen und an literarische und musikalische Vorlagen, Gluck, Brecht, Weill, „Iphigenie“, „Orpheus und Euridyke“, „Die sieben Todsünden“. Aber schon hier, spätestens aber bei Strawinskys „Frühlingsopfer“ war zu sehen und zu spüren, dass sich da bei Pina Bausch etwas Neues tat, dass sie die existentiellen Themen Liebe und Tod mit ungewöhnlich archaischer Kraft und visionären Bildern anfüllte.
Das Neue entwickelte sich Schritt für Schritt. Mit einer neuen, ganz offenen Arbeitsweise des „Fragens“, oft bis weit in die Kindheit zurück, wuchsen Stücke ohne Vorlage, Stücke, die viele kleine Geschichten erzählten von Liebe und Zärtlichkeit, Angst, Enttäuschung, Hoffnung, Sehnsucht. Die Tänzer tanzten nicht nur, sondern rannten, sprangen, schrieen, lachten, weinten, erzählten Witze, absurde Geschichten, stellten Fragen. Es entwickelte sich eine neue Körpersprache, die auch auf Schauspielregisseure großen Einfluss hatte. Es entstand ein ganz neues Theater: das Tanztheater Wuppertal. Bis zu seinem frühen Tod 1980 entwarf Rolf Borzik die Bühnenbilder und Kostüme. Danach, bis heute, übernahm Peter Pabst die künstlerische Ausstattung.
1986 kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Teatro Argentina in Rom – „Viktor“ hieß das Stück, und es war der Beginn von vielen Koproduktionen, die aus der Begegnung mit anderen Kulturen – u.a. Hongkong, Brasilien, Japan, Budapest, Palermo, Istanbul – entstanden sind. Über 40 Stücke hat Pina Bausch in Wuppertal herausgebracht. Fast alle werden immer wieder aufgenommen, zum Teil mit neuen Tänzern neu einstudiert. So bleibt das gesamte Repertoire lebendig.
Seit vielen Jahren feiert Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal in aller Welt Triumphe. Die Choreographin selbst wurde mit allen wichtigen nationalen und internationalen Tanz,- Kultur- und Staatspreisen geehrt.
Überblickt man sein Lebenswerk, wundert man sich, dass er „erst” 82 Jahre alt ist. Obwohl er sich vor 15 Jahren ohne Rummel als Sänger aus der Musikwelt verabschiedete, tanzte Dietrich Fischer-Dieskau bis vor kurzem und teilweise heute noch auf vielen Hochzeiten der Musikszene: Als Dirigent, Buchautor, Lehrer, viel gefragter Rezitator und nicht zuletzt als Maler mit bisher an die 30 Ausstellungen von Köln bis Tokio. An Universalität führt Dietrich Fischer-Dieskau die Rangliste deutscher Künstler unangefochten an. Und das betrifft auch sein unüberschaubar weit gefächertes Repertoire als Opern-, Oratorien- und vor allem Liedersänger. Fachgrenzen kannte und kennt Fischer-Dieskau bis heute nicht. Ob Rigoletto oder Wotan, Wozzeck oder Glucks Orfeo. Fischer-Dieskau sang alles, was die weite Tessitura seines Baritons erfassen konnte. Die von Monika Wolf erstellte Liste aller von ihm existierenden Tonaufnahmen füllt 539 Buchseiten.
Die beispiellose internationale Reputation des Sängers ist nicht allein seiner künstlerischen Intelligenz oder der Nobilität und technischen Perfektion seiner Stimme zu verdanken, auch nicht seinem feldzugartigen Einsatz für das bis dahin vernachlässigte Klavierlied von Haydn bis zur Gegenwart. 1947 begann seine professionelle Karriere, als er in Badenweiler ohne Probe in Brahms „Deutschem Requiem” einsprang. Der 22-jährige kehrte erst kurz zuvor aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück. In der tristen Umgebung des Gefangenenlagers gelang es ihm, den Amerikanern mit seinem Gesang das Bild eines „anderen” Deutschen zu vermitteln, der sich Goethe und Beethoven und nicht Hitler verbunden fühlt. Fischer-Dieskaus Verdienste um die Reputation Deutschlands als Kulturnation sind mindestens so hoch einzuschätzen wie seine musikalischen Leistungen. Der Sohn eines Berliner Altphilologen brachte alles mit, was ihn zum unbefleckten „Saubermann” des Nachkriegs-Deutschlands prädestinierte. Als Abiturient zum Kriegsdienst eingezogen, haftete ihm kein ideologischer oder parteipolitischer Ballast an. Allüren und Skandale sucht man bei ihm vergebens. Und so konnte es Benjamin Britten 1951 wagen, für die Uraufführung seines denkwürdigen „War Requiems” wenigstens einen deutschen Künstler zu engagieren, nämlich Dietrich Fischer-Dieskau.
So global Fischer-Dieskau seine intelligent deklamierende Vortragskunst exportierte; die Deutsche Oper Berlin und die Bayerische Staatsoper in München blieben über vier Jahrzehnte seine stabilsten Säulen im Opernbetrieb. Und das, obwohl er als Wolfram in Bayreuth, als Falstaff in Wien (unter Bernstein), als Wotan und Mozart-Bariton in Salzburg sowie als Rigoletto in Mailand Triumphe in Serie feierte. Seiner Geburtsstadt Berlin blieb er bis heute treu. Dort schrieb er seine bislang an die 20 Bücher über Debussy, Nietzsche, Wolf, Schubert und Brahms. Obwohl er heute mit der Sängerin Julia Varady in vierter Ehe lebt, sorgte sein Privatleben niemals für knallige Schlagzeilen. Seine drei Söhne aus erster Ehe mit der früh verstorbenen Cellistin Irmgard Poppen schlugen allesamt mit Erfolg künstlerisch-musikalische Laufbahnen ein.
In manchem Gespräch wundert sich Michael Gielen selbst über seine erfolgreiche Karriere. Dabei konnte er sich der Rolle eines „Außenseiters“ nie ganz entziehen. Doch erklärt gerade die Kompromisslosigkeit, mit der er diese Bestimmung angenommen und künstlerisch verwertet hat, seine ungewöhnliche Entwicklung. Wenigstens zum Teil. Widerstände gegen seine künstlerischen Vorstellungen sind ihm sehr lange treu geblieben, ebenso jedoch der Respekt seiner „Gegner“ und die Bewunderung seiner Freunde und Förderer.
1927 in Dresden als Sohn eines bekannten Theaterregisseurs und einer jüdischen Schauspielerin geboren, zwang die NS-Rassenpolitik die Familie zu einer Flucht um den halben Globus. Nach Stationen in Berlin und Wien bot Buenos Aires der Familie nicht nur Asyl, sondern stellte sich auch als entscheidende Schaltstelle für das musikalische Verständnis des kleinen Michael Andreas heraus. Hier traf man auf zahlreiche Emigranten vor allem aus dem Bekanntenkreis Schönbergs. Hier fand Gielens besonderes Interesse für die Neue Musik seinen Nährboden. Damit begann die sonderbare Karriere eines Dirigenten, der sich nicht spätromantischen Traditionen verpflichtet fühlte, sondern seinen Zugang zur Musikgeschichte aus der Musik des 20. Jahrhunderts heraus rückwirkend erarbeitete. Wobei ihm persönlich die doktrinäre Trennung zwischen Alter und Neuer Musik zeitlebens suspekt geblieben ist.
Gielens stark analytischer, gleichwohl nicht gefühlskalter Zugang zur Musik schlug sich bei ihm auch in der Betrachtung des klassisch-romantischen Repertoires nieder. Seine Beethoven-Interpretationen mit seinerzeit ungewohnt schnellen und unpathetischen Tempo- und Klangvorstellungen stellten verwurzelte Interpretationsmodelle in Frage, noch bevor Harnoncourt und andere Spezialisten Alter Musik ähnliche Wege einschlugen.
Nach der Rückkehr aus Südamerika wirkte Gielen u.a. an den Opern von Wien, Kopenhagen und Amsterdam. Neben internationalen Verpflichtungen, u.a. in Cincinnati und bei der BBC in London, nahmen seine Leitungspositionen an der Frankfurter Oper und beim SWR Sinfonieorchester zentrale Stellungen in seiner Biografie ein. Von 1977 bis 1987 trug er wesentlich dazu bei, dass die Frankfurter Oper mit Regisseuren wie Ruth Berghaus, Hans Neuenfels oder Volker Schlöndorff nicht nur für Schlagzeilen sorgte, sondern auch für außergewöhnlich innovative Impulse. Durch die Übernahme des SWR Sinfonieorchesters 1986 konnte er sich ein besonders breites Konzertrepertoire erarbeiten. Die seit einigen Jahren veröffentlichten Aufnahmen aus dieser Ära dokumentieren die Vielseitigkeit und die spannenden Interpretationsansätze des Künstlers.
Auch wenn seine Kompositionen einen quantitativ eher bescheidenen Raum in seinem Wirken einnehmen und dennoch nicht unterschätzt werden sollten, bleibt der Name Gielen nicht zuletzt als Geburtshelfer epochaler Werke des 20. Jahrhunderts präsent. Erinnert sei an Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ und dessen „Requiem für einen jungen Dichter“, an Ligetis „Requiem“, an Stockhausens „Gruppen“ und an seinen Einsatz für Schönbergs „Moses und Aron“.
Dabei steht er der zeitgenössischen Musik durchaus nicht unkritisch gegenüber. Zwei Komponisten stehen ihm jedoch besonders nahe: Bernd Alois Zimmermann und Helmut Lachenmann. Große und kompromisslose „Außenseiter“ wie unser Preisträger.
Mit Tan Dun ehrt der Musikpreis der Stadt Duisburg den im Westen bekanntesten Komponisten Chinas. Der 1957 in Simao / China geborene Künstler hat sich besonders vielfältig und originell mit interkulturellen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und dem Fernen Osten beschäftigt. Ob in seiner Oper „Marco Polo“ oder in seiner mit einem Oscar ausgezeichneten Musik zum Film „Tiger & Dragon“: Tan Dun strebt weniger eine Vermischung der Stile an als vielmehr das Verständnis für deren Unterschiede zu schärfen.
Für Aufsehen sorgte Tan Dun auch mit seinem neuesten Werk, der Komposition „Secret Land“ für die Berliner Philharmoniker, die unter der Leitung von Simon Rattle im letzten Jahr uraufgeführt wurde. Nach seiner zweiten Oper, die von der Metropolitan Opera New York in Auftrag gegeben wurde un im Dezember 2006 unter der Leitung von James Levine uraufgeführt werden soll.
In Duisburg ist Tan Dun vor fünf Jahren mit der spektakulären Europäischen Erstaufführung seines multimedialen Werks „Orchestral Theatre IV: The Gate“ hervorgetreten. Ein aufwendiges Werk für „Sopran, Peking-Opern-Mimin, Puppenspielerin, Video-Installation und Orchester“, das kulturelle Erfahrungen aus dem Westen, aus China und Japan in sich vereinigt, ohne sie zu vermischen. Ein ehrgeiziges Projekt der Duisburger Philharmoniker, das nicht nur beim Publikum einen tiefen Eindruck hinterließ, sondern auch auf großes überregionales Interesse stieß. Die vier „Orchestral Theatres“ gehören neben den Opern und früheren „Nine Songs“ für 20 Sänger, neun Spieler und einen Dirigenten (1989) zu den zentralen Werkblöcken des Komponisten und dokumentieren eine immer größere Öffnung zu mulimedialen Ausdrucksformen.
Seine frühe Prägung durch die Begegnung mit ritueller Musik seiner Heimat und insbesondere der Peking-Oper schlägt sich in vielfältiger Weise in seinem Werk nieder. Einschneidend wirkte sich der Einbruch der Kulturrevolution auf die Biografie Tan Duns aus, die er zeitweise in einem Umerziehungslager auf Reisfeldern verbracht, was seine Neugier auf die traditionelle Musik Chinas und neue Töne des Westens jedoch nur verstärkte. Eine Neugier, die er anschließend bei seinem Studium am Konservatorium von Peking stillen konnte.
Zu den größten Bewunderern Tan Duns in Europa gehört der Direktor der Nederlandse Opera Amsterdam, Pierre Audi, der die Oper „Tea: A Mirror of Soul“ nicht nur in Auftrag gegeben hat, sondern sie auch 2002 in Tokyo und ein Jahr später in Amsterdam inszenierte.
Als „Kultfigur der Weltmusik“ bezeichnete das Magazin „Der Spiegel“ den Komponisten, der bereits mit seinen frühen Werken auf den westlichen Konzertpodien rasch bekannt wurde. Die überaus klangsinnliche Konfrontation der europäischen Avantgarde mit der chinesischen Musiktradition ging wie ein frischer Wind durch die elitären Zirkel der Neuen Musik.
Mit Hans van Manen ehrt der Musikpreis der Stadt Duisburg 2004 einen Künstler, der die Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat. Als künstlerischer Leiter des Nederlands Dans Theater und des Holländischen Nationalballetts, aber auch als international gefeierter Gast-Choreograf wirkte van Manen durch seine klassiistische, ganz aus der Musik entwickelte Tanzsprache weithin stilbildend. Besonders mit deutschen Ballett-Compagnien, am häufigsten in Stuttgart, hat van Manen vielbeachtete Projekte realisiert. Sein langjähriger Einsatz für die deutsche Tanzszene wurde 1993 mit dem Deutschen Tanzpreis honoriert.
Auch in Duisburg hat die hohe Kunst Hans van Manen ihre Spuren hinterlassen. 1971 war es Erich Walter, der damalige Direktor des Balletts der Deutschen Oper am Rhein, der Hans van Manen erstmals nach Deutschland holte. Mit seiner Choreografie „Große Fuge“ (Musik: Ludwig van Beethoven) stellte er sich im März 1973 erstmals dem Duisburger Publikum vor. Seitdem kehrt Hans van Manen regelmäßig als Gastchoreograf an den Rhein zurück. Erst im März 2004 waren Choreografien van Manens auch in der Reihe der Duisburger „Konzerte für Junge Leute“ zu erleben: Das Ensemble Introdans aus Arnheim zeigte mit Mix4Kids, wie herrlich locker, humorvoll und zeitgemäß der Altmeister das nachwachsende Ballettpublikum an die Hand zu nehmen versteht. Im Mai 2005 werden seine Ballettschöpfungen „Kammerballett“ und „Sarkasmen“ mit dem Ballett der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg zur Premiere kommen.
1957 entstand, ausgestattet mit einem Stipendium der Stadt Amsterdam, van Manens erste Choreografie „Feestgericht“ beim Opera Ballett. Der große Wendepunkt in seiner Karriere folgte zwei Jahre später, 1959, als die holländischen „Ballett-Rebellen“ um Carel Birnie, Rudi van Dantzig und Aart Verstegen in Den Haag das Nederlands Dans Theater (NDT) gründeten. Unter ihnen entwickelte sich das NDT rasch zu einer der führenden modernen Compagnien Europas.
1971 verließ van Manen das NDT, begann als freier Choreograf zu arbeiten und studierte weltweit seine Stücke ein. Auch zum Stuttgarter Ballett entwickelte sich ein enges Verhältnis. 1973 holte Rudi van Dantzig van Manen ans Niederländische Nationalballett. Er fand dort eine neue Heimat und verließ diese 1986 wieder, als Jirí Kylián ihm angeboten hatte, als Hauschoreograf und Regisseur an NDT zurückzukehren.
Neben dem Ballett hat Hans van Manen in der Fotografie ein zweites künstlerisches Standbein gefunden. Seine Proträtaufnahmen hängen mittlerweile in so bedeutenden Museen wie dem Amsterdamer Stedelijk oder dem Pariser Centre Pompidou.
Gerhard Stäbler zählt zu den profiliertesten Komponisten Deutschlands. Er wurde 1949 in Süddeutschland geboren, studierte Komposition (bei Nicolaus A. Huber) und Orgel (bei Gerhard Zacher) in Detmold und Essen. Dem „Cornelius Cardew Memorial Prize“ (1982) folgte eine lange Reihe von Auszeichnungen, Preisen, Kompositionsaufträgen und Stipendien in Amerika, Asien und Europa. Von Anfang an war Stäbler nicht nur als Komponist aktiv, sondern engagierte sich auch politisch und auf organisatorischem Gebiet. So konzipierte er die „Aktive Musik“-Festivals mit Neuer Musik nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in New York und in Portugal. Er war künstlerischer Leiter der Weltmusiktage ‚95 der „Internationalen Gesellschaft für neue Musik“, des Multimedia-Projekts „Poetic Arcs“ in Duisburg (1997) sowie der Projekte „EarMarks“ und „LandMarks“ 1999 im Ruhrgebiet. Eine dritte wichtige Tätigkeit liegt im pädagogischen Bereich: In Workshops und Seminaren für Komposition und Improvisation arbeitete Gerhard Stäbler bereits mit jungen Musikern aus vielen Ländern. Als „Composer in residence“ und Gastprofessor wirkte er zeitweise u.a. in Nord- und Südamerika sowie im Nahen und im Fernen Osten.
Stäbler durchbricht mit seiner Musik oft den Rahmen des Konventionellen, indem er Elemente in seine Kompositionen mit einbezieht, die von der herkömmlichen Aufführungssituation (und damit von der üblichen Publikumserwartung) abweichen, sei es durch Gesten oder Bewegungen im Raum, sei es durch Licht- und Duftgestaltung oder aktives Einbeziehen des Publikums. Immer kommt es ihm darauf an, die Fantasie anzuregen, Ohren und andere Sinne für neue, unerwartete Wahrnehmungs- und Denkmuster zu sensibilisieren. Daher stammt auch Stäblers Vorliebe für das Ineinandergreifen von Komposition und Improvisation. Gleichwohl ist seine Musik in Ihren Abläufen stets äußerst durchdacht und von ausgefeilten Konstruktionen gekennzeichnet.
Trotz des weltweiten Interessen an seinem Schaffen und der Anregungen, die er häufig aus fremden Kulturen bezieht, ist Stäbler immer wieder ins Ruhrgebiet zurückgekehrt, das ihn zu wichtigen Werken in seinem Oeuvre inspirierte. Inzwischen in Duisburg ansässig, hat Gerhard Stäbler dafür gesorgt, dass die musikalische Avantgarde hier eine eigene Adresse hat: Seit März 2000 bietet die auf seine Initiative hin im Duisburger Innenhagen geschaffene Einrichtung „EarPort“ der zeitgenössischen Musik ein Forum und dient darüber hinaus als Stätte der Begegnung mit anderen Künsten. In der Spielzeit 2001/02 war Stäbler Composer in residence der Deutschen Oper am Rhein. Seine Oper „Madame la Peste“ erlebte am 26. April 2002 in Duisburg ihre Uraufführung. Im Zusammenhang mit der Verleihung des Duisburger Musikpreises findet vom 3. bis zum 9. November ein Workshop an der Duisburger Abteilung der Folkwang-Hochschule statt. In der Saison 2005/2006 ist die Uraufführung eines neuen Werkes mit den Duisburger Philharmonikern vorgesehen.
Frank Peter Zimmermann wurde 1965 in Duisburg geboren und begann im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel. In seiner Heimatstadt trat er bereits im Alter von zehn Jahren als Solist in einem Orchesterkonzert auf. Somit konnte er im November 2000 sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern.
Nachdem er 1983 seine Studien bei Valery Gradow, Saschko Gawriloff und Hermann Krebbers abgeschlossen hatte, gelang der ständige Aufstieg zur Weltelite. Inzwischen konzertierte Frank Peter Zimmermann bei allen wichtigen Festivals und mit allen berühmten Orchestern und Dirigenten in der alten und neuen Welt. Regelmäßig ist der Geiger in den Sinfonie- und Kammerkonzerten seiner Geburtsstadt aufgetreten, wobei er das Duisburger Publikum sowohl mit dem Standardrepertoire als auch mit Raritäten an seiner künstlerischen Entwicklung teilhaben ließ: unter anderem spielte er im Februar 1993 das Violinkonzert von Glasunow und im Oktober 1997 das erste Schostakowitsch-Konzert; im Oktober 1994 gestaltete er in einem Kammerkonzert Solowerke von Bach und Ysaye, und bei seinem letzten Duisburger Auftritt war er im September 2001 mit dem Hindemith-Konzert zu erleben.
Auch in der Saison 2002/2003 ist Zimmermann zu Gast bei internationalen Spitzenorchestern wie dem Cleveland Orchestra unter Franz Welse-Möst, dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter Mariss Jansons, dem Philharmonia Orchestra unter Wolfgang Sawallisch und Christoph von Dohnányi, dem Royal Concertgebouw Orkest unter Riccardo Chailly und dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach. Als Höhepunkte seiner Auftritte in Deutschland werden die Konzerte mit der Staatskapelle Dresden unter Bernard Haitink, eine Kammermusiktournee mit Heinrich Schiff und Christian Zacharias sowie die Welturaufführung von Matthias Pintschers Violinkonzert mit den Berliner Philharmonikern im Februar 2003 erwartet.
Als Exklusiv-Künstler von EMI-Classics hat Zimmermann alle großen Violinkonzerte von Bach bis Berg auf CD eingespielt. Daneben pflegt er als einen weiteren Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit die Kammermusik. Besonderes Aufsehen erregte die Einspielung der sechs Solo-Sonaten von Eugéne Ysaye, die unter anderem den „Caecilia-Preis“ (Belgien), den „Grand Prix du Disque“ (Frankreich) und den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ erhielt. Zimmermanns jüngste CD-Einspielung für das Label Teldec gilt einer Neuaufnahme des Violinkonzerts von György Ligeti.
Nach der Verleihung des „Premio del Accademia Musicale Chigiana“ in Siena (1990) und des „Rheinischen Musikpreises“ (September 1994) stellt der Dusiburger Musikpreis eine weitere Auszeichnung für den Künstler dar.
Frank Peter Zimmermann spielt eine Stradivari aus dem Jahr 1711, die einst dem großen Geiger Fritz Kreisler gehörte. Dieses Instrument wird dem Künstler freundlicherweise von der Westdeutschen Landesbank zur Verfügung gestellt.
Christoph gehört zu den wichtigsten Regisseuren der jüngeren Generation. Er studierte Musiktheater-Regie an der Folkwang-Hochschule in seiner Heimatstadt Essen. Anschließend assistierte er unter anderem bei Luc Bondy, Jaroslav Chundela und Göran Järvefelt.
Seit 1990 ist er freischaffend im Musiktheater und Schauspiel tätig. Erste Arbeiten: Mozarts „Zauberflöte“ (1990, Stuttgart) und „Die Entführung aus dem Serail“ (1992, Freiburg). Es folgten Inszenierungen u.a. am Staatstheater Stuttgart mit Gorkis „Kinder der Sonne“ (1993), Racines „Phädra“ (1994) und Marivaux’ „Triumph der Liebe“ (1996, Einladung zum Berliner Theatertreffen 1997) und an den Münchner Kammerspielen (Deutsche Erstaufführung von Patrick Marbers „Hautnah“). Im Bereich des Musiktheaters inszenierte er unter anderem Glucks „Orphée“ (1998) und „La Damnation de Faust“ von Berlioz (2000) in Bremen, Mozarts „Don Giovanni“ (1999) in Graz sowie am Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie Mozarts „Le nozze die Figaro“ (1998) und „Die Entführung aus dem Serail“ (1999).
Christoph Loy ist eng mit der Deutschen Oper am Rhein verbunden und hat hier in den letzten Jahren mit großem Erfolg bei Publikum und Presse Massenets „Manon“, Mozarts „La finta giardiniera“, Donizettis „Lucia di Lammermoor“ und in der letzten Saison Verdis „Don Carlos“ sowie Rossinis „L’italiana in Algeri“ eindrucksvoll in Szene gesetzt. Gerade erst am Freitag hatte Montecerdis „L’Orfeo“ in seiner Regie am Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper am Rhein Premiere.
Geboren am 21.10.1926 in Düsseldorf
1933 – 1944 Besuch der Volksschule, einer Mittelschule und einer Lehrerbildungsanstalt
Nach einer kurzen Tätigkeit als Bauhilfsarbeiter wurde Josef Krings Schulhelfer und studierte von 1947 bis 1949 an der katholischen Pädagogischen Akademie für das Lehramt an Volksschulen und von 1957 bis 1960 für das Lehramt an Realschulen mit den Fächern Deutsch und Geschichte. Er arbeitete als Volksschullehrer in Düsseldorf und Duisburg, als Realschullehrer in Duisburg und als Realschuldirektor in Mülheim.
In den Rat der Stadt kam Krings 1962, wurde sofort Mitglied und 1969 Vorsitzender des Kulturausschusses. Dieses Amt behielt er auch nach seiner Wahl zum Oberbürgemeister (1975 – 1998) bei. In gleichen Funktionen arbeitete Krings auch im Städtetag und seinem Kulturausschuss. Während seiner Amtszeit wurde das Drei-Giebel-Haus, das älteste Duisburger Haus, restauriert und als Ateliehaus eingerichtet für Lehmbruckpreis-Stipendiaten. Zu Krings kulturellen Höhepunkten gehören die „Akzente“, die Zusammenarbeit mit der Köhler-Osbahr-Stifung und die Musikfestivals, u.a. für Bartok, Prokofjew, Schostakowitsch.
1962 wurde Krings Mitglied, 1969 Vorsitzender des Verwaltungsrates der Deutschen Oper am Rhein, jeweils alternierend mit dem Düsseldorfer Kollegen. Intendanten waren zu dieser Zeit Barfuss, Horres und Richter.
1974 heiratete Krings die Solistin und spätere Ballettmeisterin Claire Rothe-Krings.
Am 23. November 1933 in Debica (Polen) geboren, ist nicht allein der erfolgreichste Komponist Polens, sondern einer der bekanntesten Musiker unserer Zeit. Nationales Aufsehen erregte er bereits ein Jahr nach dem Abschluss seiner umfassenden Ausbildung in Krakau, als er 1959 beim zweiten Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer Komponisten alle drei Preise gewann. Bei den Donaueschinger Musiktagen begann 1960 sein internationaler Durchbruch mit der Uraufführung der Komposition xAnaklasisx für 42 Streichinstrumente.
Darauf entstanden in kurzen Abständen Stücke wie xDimensionen der Zeit und der Stillex, xThrenosx (von Penderecki im nachhinein xden Opfern von Hiroshima gewidmet und mit einem Preis der UNESCO ausgezeichnet). xPolymorphiax, xFluorescencesx und das erste Streichquartett. Das xDies Iraex, ein Oratorium zum Gedächtnis der Opfer von Auschwitz, wurde 1968 mit dem Prix Italia ausgezeichnet. Vor allem aber begründete Penderecki sein internationales Ansehen mit der 1966 im Dom zu Münster uraufgeführten xLukas-Passionx, für die er unter anderem mit dem Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt wurde.
Seitdem konnte Krysztof Penderecki seine Erfolge auf zahlreiche weitere Bereiche ausdehnen: Seiner ersten Oper xDie Teufel von Loudonx (die 1969 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt wurde und in der Spielzeit 1989/90 im Repertoire der Deutschen Oper am Rhein war) sind inzwischen mehrere Bühnenwerke gefolgt; von seinen zahlreichen Lehraufträgen sei seine Tätigkeit an der Essener Folkwang-Hochschule (1966 bis 1968) hervorgehoben; er bestätigte sich als Dirigent eigener und fremder Werke, unter anderem als Gastdirigent beim NDR-Sinfonieorchester Hamburg. Krysztof Penderecki nahm zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen in Empfang.
Im Zusammenhang mit der Verleihung des Duisburger Musikpreises 1999 wird Krysztof Penderecki am 16. und 17. Februar 2000 die Duisburger Sinfoniker dirigieren. Auf dem Programm stehen sein zweites Violinkonzert (Solistin; Alyssa Park) und die sechste Symphonie von Dmitri Schostakowitsch.
1955 in Hiroshima geboren, gehört zu den profiliertesten japanischen Komponisten unserer Zeit. Viele seiner Kompositionen sind bei den wichtigsten internationalen Festivals für Zeitgenössische Musik (u.a. Donaueschingen und Wien) mit großem Erfolg aufgeführt worden. In Duisburg wurden bereits Werke von ihm im Rahmen der Haniel Akademie-Konzerte aufgeführt. Die Jury des Musikpreises hat entschieden, Toshio Hosokawa den Preis nicht nur wegen der außergewöhnlichen Qualität seiner Werke zu verleihen, sondern auch, weil seine Kompositionen eine Verbindung zwischen dem westlichen und östlichen Denken und Musizieren herstellen und damit das Verständnis zwischen den unterschiedlichen Kulturen fördern.
1976 unternahm Toshio Hosokawa Kompositionsstudien bei Isang Yun, studierte Klavier bei R. Kuhner und Musiktheorie bei W. Szalonek an der Hochschule der Künste in Berlin. 1983 – 1986 folgte in Freiburg ein Studium bei K. Huber und B. Ferneyhough. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Preis für junge Komponisten in Tokyo, ein erster Preis beim Kompositionswettbewerb aus Anlass des 10. Geburtstages der Berliner Philharmoniker sowie der Kompositionspreis der „Jungen Generation in Europa“ (Köln, Paris, Venedig 1985), hat er inzwischen erhalten. Hosokawa ist Gründer und Leiter des Akiyoshidai-Festivals (das „Japanische Darmstadt“). Außerdem lehrt er als Dozent bei den Darmstädte Ferienkursen.
Toshio Hosokawa wird als Dank für diese Auszeichnung, mit der in den vergangenen Jahren unter anderem Yehudi Menuhin, Wolfgang Rihm und Hans Werner Henze geehrt wurden, ein Klavierkonzert schreiben, das von Bernhard Wambach, Professor an der Folkwang Hochschule (Abteilung Duisburg), und den Duisburger Sinfonikern (im Rahmen des Rheinischen Musikestes 1999 am 19./20. Mai) uraufgeführt werden soll.
Als Vorsitzende der Peter Klöckner-Stiftung setzte sich Frau Henle besonders für das Wilhelm Lehmbruck Museum und das Musikleben der Stadt Duisburg ein. Mit ihren Anregungen und finanziellen Hilfen hat sie wesentlich zur internationalen Profilierung Duisburgs als Musikstadt beigetragen. Darüber hinaus verdient ihr Engagement im Zusammenhang mit der Gründung und Arbeit des Henle-Verlages, der in diesem Jahr sein 50 jähriges Bestehen feiert, hohe Anerkennung.
1932 in Düsseldorf geboren, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte in Köln und besuchte in seiner Heimatstadt das Schumann-Konservatorium. Als Regieassistent Walter Felsensteins begann er an der Komischen Oper in Ostberlin. Bis 1964 war er Oberspielleiter in Lübeck, dann elf Jahre Operndirektor in Wuppertal. 1976 wurde er Intendant in Darmstadt. Die Hamburger Staatsoper leitete er 1984 nur kurz und wechselte 1986 als Nachfolger von Grischa Barfuss an die Deutsche Oper am Rhein. Das Zwei-Städte-Institut Düsseldorf/Duisburg führte er zehn Jahre lang.
In seiner Würdigung zum 60. Geburtstag nannte Gerhard R. Koch ihn in der FAZ einen xModernen guten alten Stilsx. Das Rheinland und der Katholizismus haben den Theatermann Horres zweifellos geprägt. Weltoffenheit trifft auf einen tief moralischen Anspruch. Horres verschließt sich gegenüber eitlen Tand des bloßen Effekts und bringt Menschenbilder auf die Bühne, die er als Kunst-Raum begreift. Die Nähe zur Literaturoper, die gerade in ihrer zeitgenössischen Prägung (Musterfall xWozzeckx) den Menschen in seiner Zerrissenheit zeigt, liegt nahe.
Kurt Horres, der im Ausland und an großen deutschen Bühnen gefragt war und ist, hat sich Wolfgang Fortner und Giselher Klebe in ihrem Schaffen für das Musiktheater verbunden gefühlt. Er hat, als gemeinsame Produktion mit Köln, an der Deutschen Oper am Rhein Richard Wagners xRing des Nibelungenx herausgebracht. Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen betreute er im Laufe seines Weges. Den Bühnenbildner Johannes Schütz und den Filmer Bernhard Sinkel gewann er am Rhein als Regisseure für die Oper. Noch in Darmstadt ebnete er Herbert Wernicke den Weg von der Ausstattung zur Inszenierung. An der Folkwang-Hochschule in Essen kümmert sich Professor Kurt Horres nun um den Regie-Nachwuchs.
1926 in Gütersloh geboren, studierte bei Wolfgang Fortner in Heidelberg und René Leibowitz in Paris. Schon bald galt er als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Generation. Bereits in den fünfziger Jahren machte er Furore vor allem als Schöpfer von musikalischen Bühnenwerken. Auch als Dirigent und Regisseur seiner Werke hat er sich einen Namen gemacht.
Hans Werner Henze wurde schon früh als die vielseitigste, fruchtbarste und erfolgreichste Begabung unter den jungen Komponisten angesehen. Er verfügt über eine enorme Bandbreite stilistischer Mittel und verbindet engagierte politische Aussage mit charakteristischem Personalstil. Henze, bereits in den sechziger Jahren Kompositionsprofessor in Salzburg, hatte von 1980 bis 1991 einen Lehrstuhl für Komposition und Ästhetik an der Kölner Musikhochschule. Daneben hat er seit 1976 die künstlerische Leitung einer alljährlich eingerichteten „Kunstbaustelle“ der „Cantiere Internazionale d´Arte“, die im toskanischen Montepulciano neue Formen einer bevölkerungsnahen Musik- und Kunstdarbietung erprobt. 1988 gründete er die Münchener Biennale, Internationales Festival für neues Musiktheater, der künstlerische Leitung er bis heute wahrnimmt. Hans Werner Henze erhielt bereits zahlreiche Preise für sein kompositorisches Schaffen.
Die Werke von Hans Werner Henze umfassen nahezu alle Gattungen: musikdramatische Werke, Balette, Symphonien, Konzerte, weitere Orchesterwerke, Kammermusik, Oratorien, Chorwerke, Klavierwerke und Lieder.
Zu seinen bedeutendsten und bekanntesten Kompositionen gehören unter anderem seine acht Symphonien, die Opern „Boulevard Solitude“, „König Hirsch“, „Der Prinz von Homburg“, „Elegie für junge Liebende“, „Der junge Lord“, „Die Bassariden“, „La Cubana“, „Wir erreichen den Fluß“, „Die englische Katze“ und „Das verratene Meer“, das Oratorium „Das Floß der Medusa“, die Kantaten „Der langwierige Weg in die Wohnung der Natasche Ungeheuer“ und „Versuch über Schweine“ sowie das Ballett „Undine“.
geboren am 11. November 1918 in Düsseldorf, ist der Stadt Duisburg in vielfältiger Weise verbunden. So schrieb er zum 1100 jährigen Bestehen Duisburgs die Duisburg-Sinfonie („Sinfonia pathetica“), die am 7. September 1983 in der Mercator-Halle uraufgeführt wurde.
Komposition studierte Jürg Baur an der Kölner Musikhochschule bei Philipp Jarnach. Nach Abschluss seiner Studienzeit war er als Direktor am Robert-Schumann-Konservatorium sowie als Kantor und Organist in Düsseldorf tätig. 1971 wurde er als Professor für Komposition an die Staatliche Musikhochschule Köln berufen.
Sein vielfältiges kompositorisches Schaffen umfasst Orchesterwerke (Sinfonien, sinfonische Dichtungen, Solokonzerte), zahlreiche kammermusikalische Werke in verschiedenen Besetzungen für Bläser und Streicher sowie Chor- und Liederzyklen. Seit 1950 wurden seine Kompositionen in zahlreichen Konzerten und Funkaufnahmen im In- und Ausland durch prominente Orchester und bei international bedeutenden Festivals vorgestellt. 1957 erhielt er den Robert-Schumann-Musikpreis der Stadt Düsseldorf. 1960 und 1968 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. 1969 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen, und 1990 erhielt er den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Er erhielt Kompositionsaufträge zahlreicher deutscher Städte, des WDR und der Zagreber Biennale. Mehrere Schallplatten und Veröffentlichungen sind von ihm erschienen.
1954 in Schaffhausen in der Schweiz geboren, lebt heute als freischaffender Komponist in Wien. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er am Konservatorium seiner Heimatstadt. Bei Roman Haubenstock-Ramati folgte ein Kompositionsstudium an der Wiener Musikhochschule. Dirigieren studierte er bei Othmar Suitner.
Unter anderem beim internationalen Kompositionswettbewerb „Forum junger Komponisten“ in Köln war Beat Furrer 1989 Preisträger. Besonders seine jüngsten Kompositionen erweckten großes Interesse auch im Ausland. Dabei ist besonders die Oper ‚Die Blinden“ hervorzuheben, die beim „Wien modern“-FestivaI 1989 uraufgeführt wurde.
Die 1985 von Beat Furrer gegründete Societe de l´Art Acoustique, deren musikalischer Leiter
er ist und die sich 1988 in „Klangforum Wien“ umbenannte, gehört inzwischen zu den führenden Ensembles für Neue Musik. Mit diesem Ensemble gastierte Beat Furrer voriges Jahr in
Duisburg im Rahmen des internationalen Musikfestivals „Arnold Schönberg und Neue Musik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz“.
Beat Furrer, seit 1991 Professor für Komposition an der Musikhochschule in Graz, wird sich für die Verleihung des Musikpreises mit der Komposition einer Ballettmusik bedanken, die von den Duisburger Sinfonikern und dem Ballett der Deutschen Oper am Rhein voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres in Duisburg uraufgeführt wird.
Yehudi Menuhin ist einer der wenigen die bereits zu Lebzeiten zu einer Legende geworden sind. In New York als Sohn russischer Eltern geboren, gab er schon im Alter von sieben Jahren sein Debüt mit dem San Francisco Orchestra – bereits mit 13 Jahren führte ihn seine Karriere zu Debüts in New York, London, Paris und Berlin. Seitdem ist er mit fast allen großen Orchestern und bedeutenden Dirigenten der Welt aufgetreten.
Ein wahrer Weltenbürger, spricht Yehudi Menuhin fließen findet Sprachen und findet die ideale Form der Übung in der Praktizierung von Yoga. Er hat Konzerte für die Vereinten Nationen in New York und anderen Orten mit dem bekannten Sitar-Spieler Ravi Shankar gegeben – und ihre Schallplattenaufnahmen sind in Millionen Exemplaren verkauft worden. Abgesehen von seinem Interesse an indischer Musik, das auf seine Freundschaft mit Pandit Nehru zurückgeht (er gewann 1968 den Nehru Award), genießt er die Jazz-Violine, mit deren wichtigsten Interpreten, Stéphane Grapelli, er viele sehr gefragte Aufnahmen gemacht hat.
Während die Violine seine größte Liebe bleibt, ist Dirigieren immer ein tief befriedigender und belebender Aspekt seines musikalischen Lebens gewesen seit seiner Verbindung mit dem Bath Festival Orchestra, das später das Menuhin Festival Orchestra wurde. Heute ist Menuhin Präsident und „Associate Conductor“ des Royal Philharmonic Orchestra, er ist „Principal Conductor“ des English String Orchestras. Außerdem dirigiert er jedes Jahr die Berliner Philharmoniker. Erpflegt eine enge Verbindung mit dem English Chamber Orchestra und hat mehrere große amerikanische Orchester dirigiert.
Während des Zweiten Weltkrieges gab Yehudi Menuhin mehr als 500 Konzerte für die Alliierten und erhielt als Anerkennung die Orden „French Legion of Honour“ und „Croix de Lorraine“. Außerdem erhielt er das Verdienstkreuz des Bundesrepublik Deutschland und den „Order of the Phoenix“ von Griechenland. Andere Ehrungen sind die „Royal Philharmonic Society’s Gold Medal“, die „Cobbett Medal of Worshipful Company of Musicians“ – und 1966 wurde ihm von der englischen Königin Elizabeth II der „Honorary Knighthood“ (KBE) verliehen.
Yehudi Menuhin ist Ehrendoktor von zwanzig Universitäten, Ehrenbürger der Städte Edinburgh, Bath und Warschau sowie Inhaber der Goldmedaillen der Städte Paris, New York und Jerusalem.
1963 gründete Yahudi Menuhin – um die Kontinuität der großen Kunst des Geigenspiels zu sichern – die Yehudi-Schule in Stoke D’Abernon in Surrey (England), ein Internat für junge Musikertalente im Alter ab acht Jahren.
1973 verlieh das Ministerium für Erziehung und Wissenschaft der Schule den gleichen Status wie der Königlichen Ballettschule. Die Schüler geben Konzerte in ganz Europa und in den USA. Viele Schüler haben hohe Preise gewonnen und Stipendien, um ihre Studien an Musikhochschulen in Großbritannien, Belgien, Frankreich, Deutschland, den USA und Russland fortzusetzen.
„Live Music Now“, eine Wohltätigkeitseinrichtung, die einzigartige Dienstleistungen für die Gesellschaft und für junge Künstler bietet, gründete Menuhin 1977: Talentierte junge Musiker geben Vorstellungen in Krankenhäusern, Kirchen, Schulen, Gefängnissen, Clubs sowie Privatwohnungen und bringen die Musik zu denen, die zu alt, zu krank, zu arm oder zu weit entfernt sind um Konzerte in normalen Konzertsälen zu besuchen. Im gleichen Jahr gründete er für junge Streicher die Internationale Menuhin-Musik-Akademie in Gstaad (Schweiz), wo auch sein jährliches Festival stattfindet, das bereits seit 36 Jahren besteht.
Yehudi Menuhin war der erste aus der westlichen Welt, der zum Ehrendoktor des Pekinger Konservatoriums ernannt wurde – in Anerkennung seiner für viele chinesische Geiger geleisteten Bemühungen, ihre Studien in westlichen Ländern fortsetzen zu können. Er war weitgehend verantwortlich für das kulturelle Austauschprogramm zwischen den USA und der Sowjetunion, die er bereits 1945 besuchte, und ebenfalls für die Einführung indischer Musik und indischer Interpreten in die westliche Welt.
Große Erfolge erzielte Menuhin mit seinen „Menuhin Music Guides“, seiner Autobiographie „Unvollendete Reise“, „Die Musik des Menschen“ (begeleitet von einer gleichnamigen Fernsehserie) und mit zahlreichen anderen Veröffentlichungen wie „Gespräche mit Menuhin“ von Robert Daniel und die Kindergeschichte „The King, the Cat and the Fiddle“ (mit Christopher Hope). Seine neueste Publikation „Life Call“ ist eine faszinierende Sammlung von Übungen für Gedächtnis und Körpe, kombiniert mit Gedanken über ein Leben für die Musik.
Bei einer Vitalität, die seine 76 Jahre Lügen straft, reicht Sir Yehudi Menuhins Terminkalender – voll wie eh und je – etliche Jahre weit. Er dirigiert weiterhin als Gast wichtige Orchester ind Frankreich, Deutschland, Österreich, in den Niederlanden und in der Schweiz und widmet sich Schallplattenaufnahmen mit dem Royal Philharmonic Orchestra, der Sinfonia Varsovia und dem English String Orchestra.
1952
geboren am 13. März in Karlsruhe
1963
erste Kompositionsversuche
1968-72
Kompositionsstudium bei Eugen Werner Velte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe noch während seiner Studienzeit am Humanistischen Gymnasium
weitere Kompositionsstudien bei Wolfgang Fortner und Humphrey Searle
1970
erstmals bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik
1972
Abitur am Gymnasium und Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule
1972/73
Kompositionsstudium bei Karlheinz Stockhausen in Köln
1973-76
Kompositionsstudium bei Klaus Huber und musikwissenschaftliche Studien bei Hans Heinrich Eggebrecht in Freiburg im Breisgau
1973-78
gelegentliche Lehrtätigkeit in Karlsruhe
1976
Faust und Yorick – Kammeroper Nr. 1
(Jean Tardieu/Frithjof Haas)
1977/78
Jakob Lenz – Kammeroper Nr. 2
(Georg Büchner/Michael Fröhling)
1978
Berliner Kunstpreis-Stipendium
Kranichsteiner Musikpreis Darmstadt
Reinhold Schneider-Preis der Stadt Freiburg
seit 1978
Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen
1979
Stipendium der Stadt Hamburg
1979/80
Stipendium an der deutschen Künstlerakademie, Villa Massimo in Rom (Rom-Preis)
1981
Beethoven-Preis der Stadt Bonn
Lehrtätigkeit in München
seit 1982
Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponisten-Verbandes
1983
Stipendium der Cité des Arts in Paris
1983/86
Die Hamletmaschine (Heiner Müller/Rihm)
1984/85
Fellow des Wissenschaftskollegs Berlin
Mitherausgeber der Musikzeitschrift xMelosx (bis 1989)
Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates
1984 – 89
musikalischer Berater der Deutschen Oper Berlin
seit 1985
Professor für Komposition an der Karlsruher Musikhochschule als Nachfolger seines Lehrers Velte
Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF Baden-Baden
1986
Rolf-Liebermann-Preis für die Oper Hamletmaschine
1986/87
Oedipus (Textzusammenstellung von Rihm nach Sophokles, Hölderlin, Nietzsche, H. Müller)
1987/91
Die Eroberung von Mexico (Antonin Artaud/Rihm)
seit 1989
Im Aufsichtsrat der GEMA
1989
Bundesverdienstkreuz
1990-93
musikalischer Berater des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM)
1991
Festredner bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Mitglied der Akademien der Künste München, Berlin und Mannheim
1994
Séraphin – Musiktheater ohne Text, UA in Frankfurt am Main
1996
szenische EA von Séraphin in Stuttgart
1997
Erhält den Prix de Composition Musical de la Fondation Prince Pierre de Monaco
Composer-in-residence bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern
1998
Erhält den Jacob Burckhardt-Preis der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung
Ehrendoktorat der Freien Universität Berlin
2000
Composer in residence bei den Salzburger Festspielen und beim Festival Musica in Straßburg
Erhält den Bach-Preis der Stadt Hamburg
2001
Royal Philharmonic Society Award für Jagden und Formen
Das französische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten ernennt Wolfgang Rihm zum xOfficier dans lxOrdre des Arts et des Lettresx.
2001/2002
Rihm wird anlässlich seines 50. Geburtstages europaweit gefeiert (Festivals, Uraufführungen)
2003
Der Ernst von Siemes Musikpreis wird Rihm zugesprochen. Der Preis wurde ihm am 22. Mai 2003 im Münchner Cuvilléstheater überreicht.
Der Komponist lebt in Karlsruhe und Berlin
23.01.1947 – 30.05.2001
Nikolai Korndorf, 1947 in Moskau geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. 1973 erwarb er in seinem Hauptfach Komposition den Doktortitel. Danach war er als Professor für Orchestrierung, Instrumentation und Geschichte von Musikinstrumenten am Moskauer Konservatorium tätig.
1975 nahm er sein Studium erneut auf, diesmal im Fach Dirigieren bei Leo Ginzburg. Als Gastdirigent bereiste er Russland und Amerika. Ein Jahr vor seiner Ausreise nach Kanada, 1991, trat er als Mitbegründer der Vereinigung zeitgenössischer Musik in Russland auf. Er starb am 30. Mai 2001.
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