Musikpreis 2018: Nicolas Altstaedt

„Nachdem ich mit sechs Jahren zum ersten Mal das Cello berührt hatte, wusste ich, dass ich mein Leben damit verbringen wollte. Es gab nie einen Zweifel, nie einen Moment, wo ich mich entscheiden musste.“ Die Leidenschaft für die melodische Sogkraft, für das von der sonoren Basstiefe bis in die gleißende Sopranhöhe reichende Klangspektrum seines Instruments ist Nicolas Altstaedt auf dem Podium unmittelbar anzumerken.
Für den 1982 als Sohn deutsch-französischer Eltern in Heidelberg geborenen Musiker ist die künstlerische Arbeit aber zugleich auch ein geistiger Sport, ein beständiges Entdecken, Anverwandeln und Ausprobieren.
Nicolas Altstaedt war einer der letzten Schüler des großen Boris Pergamenschikow, der ihn künstlerisch entscheidend prägte. Nachdem er bereits zahlreiche erste Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen hatte, wurde er 2010 mit dem Credit Suisse Young Artist Award ausgezeichnet, wodurch es zum Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Gustavo Dudamel kam. Als „BBC New Generation Artist“ konzertierte er von 2010 bis 2012 mit allen Orchestern der BBC und war auch bei den sommerlichen „Proms“ in der Londoner Royal Albert Hall zu Gast.
Nicolas Altstaedt ist als Solist regelmäßig bei der internationalen Orchester-Elite zu Gast. Als kommunikationsfreudiger Kammermusikpartner wird er von vielen großen Kollegen geschätzt. Seit 2012 steht er als künstlerischer Leiter des legendären Lockenhaus Festivals in der Verantwortung; 2015 löste er Ádám Fischer als Chefdirigent der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie in Eisenstadt ab. Neben dem großen klassisch-romantischen Repertoire setzt Nicolas Altstaedt sich intensiv mit der historischen Aufführungspraxis Alter Musik auseinander; darüber hinaus ist er ein berufener Interpret der Moderne, der mit den wichtigsten Komponisten unserer Zeit arbeitet.
In der Konzertsaison 2016/17 hat Nicolas Altstaedt als „Artist in Residence“ der Duisburger Philharmoniker das Publikum nachhaltig beeindruckt – als charismatischer Solist in Antonín Dvořáks Cellokonzert h-Moll ebenso wie mit den beiden bedeutendsten Werkzyklen für sein Instrument: den sechs Cellosuiten von Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethovens fünf Sonaten für Violoncello und Klavier. Ein in jeder Hinsicht renzüberschreitendes Projekt realisierte er gemeinsam mit dem Pianisten und Komponisten Hauschka, Musikern der Duisburger Philharmoniker sowie dem Künstlerduo Warped Type: „LOST“ nach einem nie realisierten Drehbuch von Federico Fellini geriet in der Salvatorkirche zum eindringlichen Appell, die gegebene Lebenszeit zu schätzen und zu nutzen.
Der Duisburger Musikpreis wurde erstmals 1990 verliehen. Er gilt herausragenden Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 EUR bringt die Köhler-Osbahr-Stiftung ein.

>> Programmheft <<

PREISVERLEIHUNG
durch Sören Link,
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg


Künstlergespräch mit dem Preisträger
und Prof. Dr. Holger Noltze

Nicolas Altstaedt
Ensemble der Duisburger Philharmoniker

Musikalische Gestaltung


So 18. November 2018, 11.00 Uhr

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